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Mit einem Netz werden unter Wasser winzige Muschellarven gefischt, die sich daran festsetzen. Wenn die Muscheln groß genug geworden sind, werden sie von den sogenannten Muschelleinen abgeerntet und anschließend lebendig gekocht.
tierretter.de e.V. setzt sich für die Befreiung aller Tiere ein und konnte mit Muschelkolonien besetzte Netze an einen sicheren Ort bringen.
Ist Muschelzucht Tierquälerei?
Warum Meerestiere in der generellen Tierrechtsarbeit vergleichsweise wenig Beachtung finden ist fraglich. Menschen, die sich entschieden haben, dass sie kein Fleisch mehr essen wollen, essen oft weiterhin Fisch. Nur weil Fische nicht schreien können, ändert das aber nichts an deren Schmerzempfinden. Eigentlich wäre an diesem Punkt eine vermehrte und konzentrierte Aufklärungsarbeit von Nöten, denn Fische machen einen Großteil der für Nahrung getöteten Tiere aus.
Wenn es um die Rechte von Weichtieren geht, wie z.B. Muscheln oder Schnecken, gibt es noch weniger Aufklärung. Tatsächlich scheint die Frage, ob Weichtiere Schmerzen empfinden können oder nicht, noch nicht abschließend geklärt zu sein. Obwohl sie kein zentrales Nervensystem haben, so zeigen sie sowohl Abwehrreaktionen auf Eingriffe und sondern hormonartige, schmerzlindernde Stoffe ab. Das passiert auch bei einem Menschen, der über ähnliche Stoffe verfügt.
Muscheln werden vielerorts in sogenannten Smart-Farmen gezüchtet. Die Netze werden großflächig an Bojen aufgehängt, an denen sich schnell Muschellarven ansiedeln und mit der Zeit Wachsen. Da sich Muscheln gerne festsetzen, kommen ihnen diese Netze gerade recht. So können vielen Muscheln an einem Ort gezüchtet werden um irgendwann geerntet zu werden. Verspeist werden Muscheln dabei entweder Roh (wie bei Austern), oder nachdem sie gekocht wurden. Beides schreckliche Vorstellungen, denn ein Schmerzempfinden kann auch bei diesen Tieren bislang nicht ausgeschlossen werden!
Genau wie bei Fleisch, Milch und Eiern verhält es sich auch bei Weichtieren wie Muscheln so: der Mensch braucht diese nicht zum überleben. Diese Tiere zu essen ist rein egoistisch motiviert – für den Geschmack. Bei Wirbeltieren wie Schweinen, Puten, Rindern und Co. das einfach zu ignorieren und weiterhin Milliarden dieser fühlenden Lebewesen jährlich zu töten ist grausam, aber auch bei Tieren, bei denen das Schmerzempfinden nicht endgültig geklärt ist, gibt es keinen Grund es dennoch zu tun. Nur weil wir – als Gesellschaft – etwas nicht genau wissen, gibt uns das nicht das Recht einfach von jenem auszugehen, was uns besser passt. Nur damit weiterhin in Restaurants Muscheln und Schnecken serviert werden.
Aktivisten*innen von tierretter.de haben, um auf diese Thematik aufmerksam zu machen, symbolisch Netze aus der Farm entfernt und an einem sicheren Ort angebracht. Dort werden die Muscheln niemals geerntet und sie werden auch niemals in brühend heißem Wasser gekocht.