Raketen, Böller, Kanonenschläge, Knallfrösche, Heuler – die Auswahl an Feuerwerkskörpern zu Silvester ist umfangreich, doch eines haben sie alle gemein: Sie verängstigen und traumatisieren in großer Zahl unzählige Tiere.
Die meisten Tiere, sowohl die sogenannten Haus- als auch die Wildtiere, verfügen meist über ein vielfach besseres Gehör als der Mensch. Und einmal im Jahr wird den Tieren dieses oft zum Verhängnis. Nämlich zu Silvester, wenn es allerorts plötzlich anfängt zu knallen. Menschen, die Tieren ein Zuhause geben, wissen wie viele von ihnen dann reagieren: mit Angst und oft auch mit Panik. Tierhalter müssen oft besondere Vorkehrungen treffen, um den Tieren diese Nacht erträglich zu gestalten.
Aber auch frei lebende Tiere werden von den menschlichen Aktivitäten zum Jahreswechsel stark beeinträchtigt. Oft fliehen die Tiere orientierungslos, wenn sie mitten in der Nacht von dem Lärm geweckt werden. Führen ihre Wege über Straßen, kann der erste Tag im neuen Jahr auch schnell der letzte für das Tier sein. Manche Tiere nehmen erst nach Tagen wieder ihre üblichen Verhaltensweisen an, sie sind von der Silvesterknallerei regelrecht traumatisiert. Das zehrt besonders in den Wintermonaten an den dringend notwendigen Energiereserven.
Ein Verzicht auf die Knallerei schadet niemanden, das ergötzen an den explodierenden Böllern und Raketen ist ein rein egoistisch motiviertes Interesse des Menschen. Es schadet nicht nur den Tieren, sondern auch der Umwelt und verbrennt, im wahrsten Sinne des Wortes, Unmengen an Geld. Weiterhin haben nicht nur Tiere Angst vor der Geräuschkulisse, die mit ihren Explosionen auch an Kriegsgebiete erinnern kann – besonders Menschen, die vielleicht Krisengebiete am eigenen Laib erlebt haben, könnten an Silvester getriggert werden.
In unserer Gesellschaft sollte Rücksicht auf alle genommen werden, Menschen UND Tiere – deshalb: Dieses Jahr bitte ohne Böller – den Tieren zuliebe (und wer wirklich dringend ein Feuerwerk sehen möchte, kann sich auf relevanten Internetplattformen unzählige Videos davon anschauen).
Praktische Tipps für Tierhalter*innen am Silvesterabend:
– Lassen Sie ihr Tier nicht alleine
– Katzenhalter*innen: Hausarrest – viele würden draußen vor den Böllern fliehen und finden in Panik den Weg vielleicht nicht zurück.
– Hundehalter*innen: Auch am Tag vor und nach Silvester am besten nur an der Leine Gassi gehen, besonders bei schreckhaften Tieren. Immer wieder zünden Menschen nicht nur um Mitternacht sondern lange davor und lange danach noch zahlreiche Knaller.
– Schließen sie Jalousien und Türen um möglichst viel Krach abzuhalten.
– Sorgen sie für eine ruhige und besonders gewohnte Umgebung – schalten sie vielleicht den Fernseher an um für eine andere Geräuschkulisse als ständige Explosionen zu sorgen.
– Manche Menschen setzten sich mit dem Hund, der bei ihnen wohnt zusammen ins Auto und fahren um Mitternacht herum auf der Autobahn, gerade wenn der Hund oder die Hündin Autofahren gerne mag, kann dies den größten Stress fernhalten.
– Manche Menschen versuchen ihr Tier auf den Krach an Silvester mental vorzubereiten, indem einige Tage vorher regelmässig um die Uhrzeit bsplw. ein Video von einem Silvesterfeuerwerk auf dem Computer angemacht wird, damit sich das Tier langsam an die Geräusche gewöhnt und somit weniger Panik verspürt, wenn es dann ‚wirklich‘ knallt.
– Es gibt sogenannte ‚Thundershirts‘, die dem Hund angelegt werden können und einen leichten Druck auf manche Körperstellen ausüben und somit die Anspannung immerhin zu einem Teil lösen können. Natürlich muss darauf geachtet werden, dass das Shirt keine zusätzliche Angst auslöst und der Hund es auch annimmt.