Februar 27, 2018 by Admin in Öffentlichkeitsarbeit, Wildtiere 0 Kommentare 2804

Wann immer uns Anrufe über in Not geratene ‚Wild’tiere erreichen, versuchen wir auch diesen zu helfen. Denn jedes Leben zählt! In den ersten Wochen des neuen Jahres kam es bereits zu einigen dieser Einsätze.


Taube in Einkaufszentrum

Tauben leben oft in den Innenstädten, da sie dort die besten Chancen auf das Finden von Nahrung haben – z.B. heruntergefallene Essensreste vom Menschen. Allerdings birgt die Innenstadt auch viele Gefahren. Menschen treten nach Tauben oder sie werden weggescheucht. Es kommt aber leider auch oft vor, dass sich Tauben auch in Gebäude verirren.

Während das Fangen und wieder Freilassen von Tauben in den meisten kleineren Gebäuden relativ übersichtlich ist – in einem Einkaufszentrum mit einer Einkaufshalle die über zwei Stockwerke und etwa zehn Meter hoch ist sieht das schon ganz anders aus.

Nachdem uns der Sicherheitsdienst des Einkaufszentrums verständig hatte, haben wir zuerst Tipps gegeben, die das eigenständige Herausfliegen der Taube vereinfachen sollten – aber nichts half. Deswegen verabredeten wir uns mit dem Sicherheitsdienst um Mitternacht. Um die Uhrzeit ist das Gebäude für Besucher längst geschlossen und sämtliche Fangversuche sind daher wesentlich einfacher und vor allem stressfreier für Tiere durchzuführen.

Glücklicherweise saß die Taube in nur etwa 4 Metern Höhe, jedoch genau so, dass sie gerade von dem zweiten Stockwerk aus mit dem Kescher erreicht werden konnte. Sie war völlig erschöpft und die Sicherung gelang auf Anhieb. Nach einem Tag wurde die Taube wieder in der Innenstadt freigelassen – hoffentlich verirrt sie sich nicht noch einmal!

Ente mit Angelhaken

Vor etwa einem Jahr haben wir durch Crowdfunding ein Netzwurfgerät für genau solche Notfälle anschaffen können: Auf einem Teich bei Altenberge hat eine Anwohnerin eine Ente ausmachen können, der ein Angelhaken mit ca. einem Meter Schnur im Flügel hing.

Natürlich ist die Verletzung durch den Haken, der ja auch immer noch im Körper steckte, nicht zu unterschätzen. Die eigentliche Gefahr geht aber vor allem von der Schnur aus, die sich um Füße oder Schnabel wickeln könnte.

Die ersten Fangversuche verliefen erfolglos. Die Ente war skeptisch gegenüber unserem Aktivisten und den Menschen von Stadttauben Münster. Trotz Geduld und Anfütterung – die Ente kam nie so nah, dass sie mit dem Netzwurfgerät hätte gefangen werden können.

Erst beim fünften Versuch, einige Tage später, mit einer anderen Jacke als Tarnung gekleidet, kam endlich der richtige Moment und der Schuss mit dem Netzwurfgerät war ein Treffer! Bei der Tierarztpraxis Anidoc konnte der Haken entfernt werden und die Ente am nächsten Tag wieder in ihre natürliche Umgebung freigelassen werden.