Aus Mangel an erhöhten Brutgelegenheiten nisten viele Enten, die an Teichen oder Seen in Städten einheimisch sind, oft auf Balkonen oder Gebäuden. Für die Enten und ihre Küken kann das lebensbedrohlich werden. Wenn die Mutter mit ihren Küken das Nest verlassen will oder die Küken unfreiwillig abstürzen landen sie nicht selten in Hinterhöfen oder anderen Orten, die sie nicht selbstständig wieder verlassen können. Treppen können beispielsweise für Entenküken unüberwindbare Hindernisse darstellen. Dabei müssen die Tiere zum nächstgelegenen Gewässer.
Tierschützer*innen haben in den Sommermonaten immer wieder viel zu tun, diesen Enten aus Notsituationen heraus zu helfen.
Im Juni meldeten sich Beschäftigte einer Bank aus der Münsteraner Innenstadt bei tierretter.de e.V. Im Hinterhof wurde eine Entenmutter mit sechs Küken gesichtet. Der fußläufige Weg zum nächsten Gewässer wäre durch die vielbefahrene Innenstadt gegangen. Die Tiere hätten diesen Marsch kaum unbeschadet überstanden.
Die Küken sind von den Angestellten schon gesichert worden. Nur die Mutter machte Probleme – ein Aktivist von tierretter.de ist zeitnah herausgefahren. Etwa eine halbe Stunde und einen beherzten Hechtsprung später konnte die Entenmutter gesichert werden. Die Bankangestellten waren sichtlich erleichtert und die Entenmutter konnte mit ihren sechs Küken schon bald auf dem nächstgelegenen Gewässer ihre Runden ziehen.
Solltest du Enten in einer ähnlichen Situation vorfinden ist es wichtig, die Dringlichkeit einer eingreifenden Handlung gut abschätzen zu können. Eigenständige Fangversuche mit einem Kescher können schnell schiefgehen. Sie verschrecken die Mutter, die ihre Kinder zurücklässt. In dem Fall brauchen die Küken eine Ammen-Ente, die die Jungen großzieht. Kontaktiere am besten den nächstgelegenen Tierschutzverein.
tierretter.de e.V. ist leider kein 24h-Tiernotruf, doch wann immer uns Menschen anrufen, die ein Tier in Not gefunden haben oder beobachten, versuchen wir zu helfen. Dieses Selbstverständnis möchten wir in der Gesellschaft verbreiten und euch motivieren auch selbst aktiv zu werden und geben neben unseren Erfahrungen gerne unsere Kontakte zu fachlichen Einrichtungen weiter.