Februar 24, 2019 by Bernd Bünker in Allgemein, Anzeige, Öffentlichkeitsarbeit, Zoo / Tierpark 0 Kommentare 3200

Zoos sind Gefängnisse für Tiere, rechtfertigen ihre Legitimität aber selbst immer wieder mit Arten- oder Tierschutz. Tiere, die einen Freiheitsdrang haben und in freier Wildbahn riesige Reviere bewohnen, in Käfige oder kleine Gehege einzusperren, hat immer mit Herrschaft, Macht und Gewalt zu tun.

Dass es bei Zoos vor allem bzw. einzig und allein darum geht, den Besucher*innen die Tiere zu präsentieren zeigt beispielsweise folgender Umstand: In vielen Zoos gibt es auch Gehege mit Störchen oder Flamingos. Oft werden diese nicht in Volieren, die auch nach oben geschlossen sind gehalten, sondern in lediglich seitlich eingezäunten Bereichen. Natürlich könnten die Vögel so eigentlich wegfliegen. Um das zu verhindern, werden ihnen die Flügel gestutzt, wodurch sie dann flugunfähig sind.

tierretter.de liegt Bildmaterial vor, welches belegt, dass auch im Zoo Dortmund die Flügel von Wildvögeln gestutzt werden. Eine Anzeige von tierretter.de wurde umgehend gegen diesen Zoo erstattet.

Rechtlicher Hintergrund:

Das Tierschutzgesetz besagt: „Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres“. Das Gesetz regelt zwar einige Ausnahmetatbestände, die sinnvoll erscheinen, so gibt es z.B. zahlreiche medizinische Indikationen, die eine Amputation nötig machen. Das flugunfähig-Machen von Vögeln, damit sie zur Schau gestellt werden können, gehört explizit jedoch nicht zu den Ausnahmen, wie die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage klar macht:

„Beim routinemäßigen Flugunfähigmachen von Vögeln handelt es sich um eine zootechnische Maßnahme und nicht um eine „tierärztliche Indikation im Einzel-fall“. Insofern verstößt eine solche Praxis gegen das TierSchG.“

Was ihr tun könnt:

Ihr kennt andere Tierparks oder Zoos, in denen es ebenfalls Vögel gibt, die routinemäßig flugunfähig gemacht werden? Versucht, den Tatbestand zu dokumentieren und zeigt die Verantwortlichen an! Gebt dabei unbedingt diese Antwort der Bundesregierung an. Ihr könnt uns jederzeit für eine Einschätzung der Situation oder von Bildmaterial anfragen!