HIER SEHT IHR DEN BEITRAG:
http://www.tvnow.de/vox/hundkatzemaus/fuerteventura-im-einsatz-fuer-die-tiere/player (unser Beitrag beginnt bei Kapitel 3)
Kuhmilch ist ein essentielles Grundnahrungsmittel! Allerdings nur für Kälber, nicht für den Menschen. Dennoch leben 4,3 Millionen sogenannte ‚Milch’kühe in Deutschland in einem Ausbeutungsverhältnis, in dem es nur darum geht, ebendiese Milch für den Menschen zu produzieren.
Der Grundsatz an sich ist bereits falsch: Ein Großteil der Menschen glaubt, dass es vollkommen legitim sei, Tiere für die eigenen Zwecke zu nutzen. Die Haltungsbedingungen der intensiven Produktionssysteme sind dabei eine Konsequenz dieses Gedankens, der eigentlich unmissverständlich zeigt, warum dieser eben auch nur falsch sein kann: Annähernd sämtliche arteigenen Triebe der Tiere werden zugunsten eines optimalen Arbeitsablaufes unterdrückt und verhindert.
Zudem kommt es zu zahlreichen weiteren grausamen Praktiken, die mit der Produktion von Milch einhergehen:
– die Kühe werden jedes Jahr aufs neue zwangsbesamt, denn nur wenn sie ein Kalb geboren haben, geben sie Milch
– diese Kälber werden den Müttern nur wenige Minuten oder Stunden nach der Geburt wieder entrissen
– in Laufställen (die meist verbreitete Haltungseinrichtung) haben die Tiere keine Möglichkeit zur ausreichenden & arteigenen Bewegung
– die Tiere sind hochgezüchtet auf eine maximale Milchleistung
– vielen dieser Tiere werden im Kindesalter die Hörner ausgebrannt
– die Tiere leben ihr ganzes (kurzes) Leben lang auf Spaltenboden über ihren eigenen Exkrementen
– männliche Kälber sind ein ‚Abfallprodukt‘ der Milchwirtschaft, immer wieder gibt es Gerüchte, dass (tierhaltende) Bauern männliche Kälber töten oder sterben lassen, da diese keinen Gewinn bringen
– die Zucht, das proteinreiche Futter und die Art der Haltung macht diese Tiere krank, viele Kühe leiden unter Mastitis (Euterentzündung), Erkranungen des Verdauungstrakts, Stoffwechselerkrankungen oder Gelenk- oder Klauenverletzungen
– Kühe können über zwanzig Jahre alt werden, ihre ‚Produktivität‘ in Bezug auf Milch nimmt jedoch schnell ab, und so werden sie oft bereits im Alter von fünf bis sechs Jahren im Schlachthaus getötet
Abgesehen davon ist selbst die Anbindehaltung noch weit verbreitet, und sogar noch bis 2024 ganzjährig völlig legal und das besonders in Bio-Betrieben.
Der Fernsehbeitrag
Die Bilder, die in dem Fernsehbeitrag zu sehen waren, sind überaus schrecklich. Trotzdem freuen wir uns, dass sie innerhalb des TV-Magazins von vielen Menschen gesehen wurden. Und zwar besonders auch von jenen, die ein (wie auch immer geartetes) Interesse an Tieren zeigen. Viele Menschen ‚lieben‘ ihre Haustiere, kümmern sich um ‚Wildtiere‘ und schimpfen laut, wenn eine Tierquälerei aufgedeckt wird, erkennen jedoch nicht, dass sie mit ihrem Konsumverhalten für unendliches Tierleid mitverantwortlich sind.
Die einzig logische Konsequenz aus der Erkenntnis, dass wir Tiere nicht ‚nutzen‘ dürfen, ist eine rein pflanzliche, vegane, Ernährung. Denn jede*r, der Milch, Fleisch oder Eier konsumiert, subventioniert dieses System der Ausbeutung und bezahlt die Schlächter, Mäster und Tierausbeuter für ihr grausames Tun.
Wir haben den Milchbetrieb, der in dem Beitrag zu sehen war, angezeigt. Damit wollen wir nicht konstatieren, dass alles in Ordnung wäre, wenn der tierhaltende Bauer einige Punkte, die über die Grenzen des gesetzlich Legalen hinausgehen, ändern würde. Alle oben genannten Punkte sind ABSOLUTER Standard auf ‚Milchviehbetrieben‘.
Wir kämpfen für die Tiere – ein Aspekt sollte jedoch nicht unausgesprochen bleiben: Immer wieder versucht die Industrie Milch als ein gesundes und ‚natürliches‘ Nahrungsmittel zu definieren. Der Mensch ist die einzige Spezies, die artfremde Muttermilch trinkt, allein dies ist ziemlich ‚unnatürlich‘. Vorangegangen erläuterte Aspekte zur Produktion von Milch entlarven diese dennoch verteidigte ‚Natürlichkeit‘ als reine Farce.
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Freikauf? Ja oder Nein?
Innerhalb des Fernsehbeitrages kam es zu einem Freikauf von zwei Kälbern (an dem tierretter.de nicht beteiligt war). Freikäufe sind, vollkommen zurecht, innerhalb der Tierbefreiungsbewegung umstritten. Warum? Weil sie eben nichts an dem System ändern, mit den tierhaltenden Bauern ‚verhandelt‘ wird und letztenendes dem Tier eben doch ein ‚Preis‘ verpasst wird. Ein Freikauf findet immer abgesprochen und ‚innerhalb‘ des Systems statt, anstatt wie bsplw. eine Tierbefreiung außerhalb des Systems. tierretter.de führt selbst keine Freikäufe durch und wird dies auch niemals tun.
Wir glauben und hoffen jedoch, dass die Bilder der zwei freigekauften Kälber die Augen vieler Menschen öffnen werden. Denn besonders in diesem direkten Vergleich, den Bildern der Tiere in ‚Freiheit‘ in ihrem neuen Zuhause im Kontrast zu den Bildern der Ausbeutung, dem drohenden Verkauf an einen Viehhändler und dem unausweichlichen Bolzenschuss in ihren Kopf, zeigt sich, wie falsch dieses System ist, und wie vehement wir dagegen kämpfen müssen.