Dem Team von tierretter.de wurde von Spaziergängern ein Gelände in Hamm (NRW) gemeldet, auf dem unter anderem Pferde, Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen gehalten werden sollen, teilweise unter unhaltbaren Zuständen.
Zusammen mit einem Fernsehteam untersuchten drei Tierschutzermittler das Gelände und kamen zu dem gleichen Schluss: die Tierhaltung kann hier so nicht weitergehen. Die Hufe der Pferde mussten dringend ausgeschnitten und der Paddock gesäubert werden. Zudem lebten 3 Katzen in einem dunklen, ein Zwerghuhn wurde in einem kleinen Käfig gehalten.
Noch vor Ort informierten wir die Behörden. Gerade als wir zu einem weiteren Fall weiterfahren wollten, fuhr ein Auto auf das Gelände, die Tierhalter trafen ein.
Natürlich suchen wir in solchen Fällen das Gespräch, auch um den Tierhaltern Hilfe anzubieten und unter Umständen einen geeigneteren Platz für die Tiere zu suchen. Die Tierhalter sprachen sehr offen über ihre Tierhaltung und auch die vorliegenden Missstände von sich aus offen aus. Die Katzen kämen jeden Tag mehrere Stunden raus, seien aber über Nacht in dem Zwinger, da wohl vor einiger Zeit Katzenfänger in der Gegend unterwegs waren. Das Huhn ist sei Einzelgänger und aus Ermangelung an einem größerem Gehege in dem Käfig.
Zusammen mit den Tierhaltern konnten wir verabreden, dass die Katzen fortan ständig draußen sind und das Huhn eine größere Voliere mit einem ständigen Auslauf nach draußen bekommt. Außerdem haben wir eine Frist vereinbart, bis wann die Hufe der Pferde korrigiert werden und der Paddock gereinigt werden sollen.
Eine Überprüfung wenige Wochen nach unserem ersten Einsatz dort zeigte, dass es sich bei den Absprachen nicht um leere Versprechungen gehalten hat. Die Katzen leben jetzt ständig draußen, das Huhn hat einen wesentlich größeren und schöneren Lebensbereich bekommen und auch um die Pferde wurde sich sorgfältig gekümmert.
Für uns war dieser Einsatz auch ein Ausnahmefall: normalerweise sehen die Tierhalter, mit denen wir über die Missstände bei der Tierhaltung sprechen, unsere Vorwürfe nicht ein. Solche Gespräche enden oft mit wüsten Beschimpfungen und dem Verweisen des Geländes. Doch in diesem Fall endeten die Gespräche tatsächlich fruchtbar und mit einem guten Ausgang für die Tiere. Die Missstände sind beseitigt und wir mussten nicht einmal die Behörden auf diesen Fall aufmerksam machen.
TV-Berichte:
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WDR – Tiere suchen ein Zuhause (Sendung vom 14.06.2015)