November 30, 2019 by Bernd Bünker in Allgemein 0 Kommentare 2915

Quelle: Förderkreis Biozyklisch-Veganer-Anbau

Wer die Nutzung und Schlachtung von Tieren aus ethischen Gründen ablehnt und sich entscheidet, keine tierischen Produkte mehr zu konsumieren, ernährt sich vor allem von Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse. Dass es sich bei diesen in ihren Inhaltsstoffen um rein pflanzliche Lebensmittel handelt ist klar, doch wie sieht eigentlich der Anbau dieser Lebensmittel aus?

Auch auf dem Acker werden tierische Düngemittel wie Gülle, Jauche oder Mist eingesetzt, um das Getreide etc. mit Nährstoffen zu versorgen. Auch Bio-Gemüse wird häufig mit Abfällen aus der Schlachtindustrie wie Horn-, Haar- oder Federmehlpellets gedüngt. So gesehen sind auch vegane, rein pflanzliche Lebensmittel, derzeit eng mit der Tiernutzungs-Industrie verknüpft.

Dass es auch anders geht zeigt der biozyklisch-vegane Anbau. Hier wird nicht nur nach den Anforderungen des ökologischen Landbaus ohne Ackergifte und in Kreislaufwirtschaft gearbeitet, sondern auch rein pflanzlich gedüngt. Die wirtschaftliche Tierhaltung ist in dieser Anbauform genauso verboten wie der Einsatz tierischer Dünge- und Betriebsmittel. Nebenbei bilden die Förderung der Artenvielfalt durch das Anpflanzen von Nützlingshabitaten wie Hecken oder Blühstreifen sowie die Schaffung eines vielfältigen, widerstandsfähigen und gesunden Agrarökosystems wichtige Grundsätze dieser Wirtschaftsweise.

Durch den Verzicht auf eine Düngung mit Produkten tierischer Herkunft, die auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht wird, besteht zudem kein Risiko, dass antibiotikaresistente Keime aus der Tierhaltung auf Felder und Wiesen gelangen. Multiresistente Keime werden von Wissenschaftlern immer wieder auf konventionell produzierten Lebensmitteln gefunden. Biozyklisch-vegan arbeitende Betriebe legen über die Anforderungen der EU-Ökoverordnung hinaus besonderen Wert darauf, den Betrieb als Kreislaufwirtschaft in das umgebene Ökosystem einzubetten und fördern zudem aktiv den Humusaufbau, das Bodenleben und die Artenvielfalt. Durch die Verwendung von rein pflanzlichen Präparaten wie reifem Kompost, Mulch oder Gründüngung wird Produktivität und Bodengesundheit gefördert, die dadurch möglichst natürlichen Wachstumsbedingungen verringern Pflanzenschutzmaßnahmen auf ein Mindestmaß.

Quelle: Förderkreis Biozyklisch-Veganer-Anbau

Biozyklisch-vegane Betriebe können sich von einer unabhängigen Kontrollstelle auf die Einhaltung der Biozyklisch-Veganen Richtlinien kontrollieren und zertifizieren lassen. Dann dürfen sie ihre Produkte mit dem biozyklisch-veganen Qualitätssiegel kennzeichnen. Dieses steht als bisher einziges Label für eine transparente Qualität „vegan ab Feld“.

Der Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau e.V. berät Betriebe und unterstützt sie bei der Umstellung auf einen biozyklisch-veganen Anbau, informiert und sensibilisiert die Verbraucher*innen und den Handel über das neue Gütesiegel, vernetzt die verschiedenen Akteure, begleitet Forschungsvorhaben und setzt sich auch politisch für bessere Rahmenbedingungen ein.

Weitere Infos zum Förderkreis gibt´s unter biozyklisch-vegan.org, dort kannst du auch erfahren, wo es biozyklisch-vegane Produkte zu kaufen und was es in der Bewegung Neues gibt.

Der biozyklisch-vegane Anbau ist die logische Konsequenz einer Welt ohne Tierausbeutung und damit Teil jener Vision, die Tierrechtler und Tierrechtlerinnen haben. Derzeit ist die Versorgung mit bio-zyklisch veganen Lebensmitteln für die meisten Veganerinnen und Veganer kaum umzusetzen – es fehlt an Strukturen, der Zertifizierung und einfach auch landwirtschaftlichen Betrieben, die Lebensmittel so produzieren. Deswegen unterstützt tierretter.de e.V. den Förderkreis Biozyklisch-Veganer-Anbau. Damit ein weiterer Schritt in eine Welt ohne Tiernutzung gegangen wird!