Entenrettung in Düsseldorf
Seit mittlerweile 25 Jahren ist in Düsseldorf und Umgebung die so genannte Entenhotline im Einsatz, die immer dann auf den Plan gerufen wird, wenn Wasservögel in Not sind. Das örtliche Tierheim, die Feuerwehr und auch die Polizei nehmen die Hilfe von Hermine Ohler und weiteren Aktivisten des übergeordneten Vereins Tierhilfe Düsseldorf e.V. gerne in Anspruch. Oder sie verweisen Bürger, die Tiere in Not gefunden haben, an diese ehrenamtliche Einrichtung.
Oft dabei ist Tierretter Stefan Bröckling. Besonders im Frühling und Sommer, wenn die Wasservögel ihre Jungen aufziehen, wird jede helfende Hand dringend benötigt. Gerade Stockenten sind bei der Wahl ihrer Nistplätze nicht sehr wählerisch. Sie brüten in eingezäunten Gärten, auf Dächern, Mauern und Schornsteinen, in Gebüschen, Tiefgaragen und auf Verkehrsinseln. Es gibt kaum einen Platz, den die Ente nicht für ihr Nest auswählt. Und so gesehen ist das auch gar nicht dumm. Denn so können sich Fressfeinde nicht auf typische Nistplätze einstellen und finden die Tiere zumindest während der Brutzeit kaum. Zudem sind gerade die braunen weiblichen Stockenten absolute Meisterinnen der Tarnung. Gäbe es nur die von der Natur vorgesehenen Lebensräume, wäre es ein leichtes für die Entenmutter, mit ihren Küken etwa einen Tag nach dem Schlupf das nächste Gewässer aufzusuchen.
In unseren Städten hingegen ist das oft nicht möglich. Da schafft es die Mutter zwar noch, ihre Kleinen heile von der fünf Meter hohen Mauer oder dem 15 Meter hohen Dach zu bekommen, doch scheitert sie dann in für Küken ausbruchsicheren Innenhöfen, eingezäunten Gärten oder indem sie ihre ganze Familie mitten in den Großstadtverkehr führt.
Manchmal ist das rettende Gewässer aber auch nur ein künstlich angelegter Tümpel oder gar ein Brunnen, in den es für die flugunfähigen Jungenten zwar einen Weg hinein, aber keinen mehr hinaus gibt. Selbst eine Kante von nur 10 cm ist für ein wenige Tage altes Tier unüberwindbar. Fehlt dort ein entsprechendes Nahrungsangebot oder gibt es keine Ruheplätze, verhungern, erfrieren oder ertrinken die kleinen Enten innerhalb kürzester Zeit. Völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit sterben so zigtausende Küken jedes Jahr in unseren Städten. In Düsseldorf hingegen sind alle gefährlichen Teiche, begradigten Flussläufe oder ausweglose Brunnenanlagen mittlerweile bekannt und unter laufender Beobachtung der Tierhilfe Düsseldorf. Schon simple Entenbretter können Leben retten. Aufwändiger sind da die schwimmenden Entenhäuser, die zum Beispiel im alten Hafenbecken in der Altstadt oder im Lambertusgraben jedes Jahr aufs neue ausgebracht werden. Ohne diese wären die Gewässer Todesfallen.
Stefan Bröckling ist für das Ausbringen der Häuser zuständig, rettet aber immer wieder auch Entenfamilien aus ausweglosen Situationen oder sammelt verletzte Tiere ein, die die Behörden oder Bürger der Tierhilfe Düsseldorf gemeldet haben. Das Video zeigt nur einen Bruchteil dessen, was die Entenhotline und ihre Helfer tagtäglich leisten.