15 Katzen aus schlimmen Umständen gerettet
Eine Durchgangsstraße in dem kleinen Ort Bevern bei Holzminden. Das Haus mit der Nummer 58 ist verlassen, heruntergekommen und eigentlich unbewohnbar. Dichtes Gebüsch lässt den Hinterhof eher wie einen Urwald wirken. Gewohnt hat hier schon lange niemand mehr. Doch im im Keller, in einem kleinen Badezimmer mit vielleicht sechs oder sieben Quadratmetern Grundfläche, fristen 15 Katzen seit einigen Tagen ihr Dasein. So gut wie alle Tiere haben Durchfall, es stinkt entsetzlich und es gibt weder eine richtige Futter- oder Wasserversorgung, noch ein vernünftiges Katzenklo für so viele Tiere. Die Haltung der Katzen ist unwürdig, rechtswidrig und in jeder Hinsicht unbeschreiblich grausam.
Einige Tage zuvor haben Nachbarn die bekannte Animal Hoarderin Barbara B. beobachtet, wie sie etwas ins Haus gebracht hat. Kurz darauf stellen Tierschützer fest, dass schätzungsweise 11 Katzen im Keller vor sich hinvegetieren. Die Behörden und der Verein tierretter.de e.V. werden umgehend eingeschaltet.
Barbara B. ist keine Unbekannte. Erst im Februar 2015 haben Aktivisten von tierretter.de drei Schweine auf einem von ihr bereits zwei Monate zuvor verlassenen Hof gefunden und befreit. Hier finden Sie die Vorgeschichte
Die Katzen in Bevern werden am darauf folgenden Tag in einer gemeinschaftlichen Aktion mit dem zuständigen Veterinäramt Holzminden, dem Ordnungsamt, der Polizei und auswärtigen Tierschützern aus ihrem stinkenden Gefängnis befreit. Die meisten lassen sich gut verladen, andere kämpfen jedoch, als gehe es ums nackte Überleben. Um an ein Tier zu gelangen, muss sogar ein Stück aus der Wand herausgebrochen werden. Am Ende sitzen 15 Katzen in 15 Transportboxen. Die Unterbringung und die medizinische Versorgung erfolgt zunächst durch die TierschützerInnen, das Veterinäramt Holzminden hat sich jedoch bereit erklärt, für einen Teil der entstandenen Kosten aufzukommen.
Der Gesundheitszustand der Katzen ist katastrophal. Die Tiere leiden an Giardien (Darmparasiten), Katzenschnupfen, Augenentzündungen. Ein Tier hat FIP und muss von seinen Leiden erlöst werden. Ein anderes hat einen unbehandelten Kieferbruch. Bei mindestens drei Katzen muss eine aufwändige und kostenintensive Zahnsanierung durchgeführt werden.
Nur wenige Tage vor dem Einsatz hatte das Veterinäramt Goslar der Frau ein Tierhalteverbot auferlegt und angeordnet, dass die Tiere an andere Orte verbracht werden sollen und die Behörde über den Verbleib in Kenntnis gesetzt werden soll. Es ging um 11 Hunde und 22 Katzen, die unter katastrophalen Bedingungen in der Wohnung der Barbara B. in Clausthal-Zellerfeld vorgefunden wurden. Gehalten hat sich Barbara B. an diese Anordnung nicht, sondern einen Teil der Katzen in dem besagten Haus in Bevern versteckt.
"Für mich persönlich ist es unglaublich, nach so langer Zeit wieder hier zu sein und wieder gequälte Tiere innerhalb der Mauern dieses heruntergekommenen Grundstücks vorzufinden. Denn für mich begann die Geschichte der Barbara B. genau hier vor mehr als 13 Jahren. Sie und ihr Mann hielten hier mindestens 40 Hunde, etwa ebenso viele Hängebauchschweine, Katzen, Frettchen, 300 Meerschweinchen und Kaninchen. Dass sie hier nun Tiere versteckt, um sie vor den Behörden in Goslar zu verbergen, passt zu ihr und zeigt gleichzeitig, dass sie sich nicht einen Deut gebessert hat," so Stefan Bröckling von tierretter.de.
Bei Barbara B. handelt es sich scheinbar um eine der schlimmsten Animal Horderinnen Deutschlands. Doch obwohl sie schon so lange Unheil anrichtet, ihr immer wieder Tiere durch die Behörden weggenommen werden, sie immer wieder Negativschlagzeilen macht und Tierleichen buchstäblich ihren Weg pflastern, hat es bis heute niemand geschafft, ihr Einhalt zu gewähren. Wir werden die Frau im Auge behalten und schon in Kürze weiteres berichten.
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