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Zwischen Schweinemast und Landtag – Das neue Landwirtschaftsministerium in NRW

HomeNutztierhaltungSchweine Zwischen Schweinemast und Landtag – Das neue Landwirtschaftsministerium in NRW
Juli 12, 2017 Nutztierhaltung, Schweine 18082 26

Wenn es um die grausamen Zustände in der Nutztierhaltung geht, kommt immer wieder die Frage auf, wer denn nun eigentlich die Verantwortung dafür trägt. Sind es die Verbraucher*innen, die tierische Produkte konsumieren? Sind es die Supermärkte, die diese Produkte verkaufen? Sind es die tierhaltenden Bäuerinnen und Bauern? Oder ist es die Politik, die die Zustände ignoriert, nicht nachhaltig verfolgt oder abstellt und am Ende die grundsätzliche Gewalt, denen Tiere in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind, sogar legitimiert und legalisiert?

tierretter.de e.V. vertritt die Ansicht, dass keine und keiner der Einzelakteure die alleinige Verantwortung trägt. Es handelt sich um ein System der Ausbeutung, das kulturell derart manifestiert ist, dass selbst kleine Veränderungen schwer umzusetzen sind. 

Wir alle können in unserem privatem Konsum Produkte tierischen Ursprungs vermeiden, uns rein pflanzlich ernähren und damit Teil eines Umschwungs sein, der aber für die vollständige Abschaffung der Tierausbeutung von der gesamten Gesellschaft und allen Akteuren mitgetragen werden muss. Nur ein breit gefächerter, aktiver Protest und Widerstand gegen die Ausbeutung von Tieren, egal unter welchen Bedingungen, kann die Tiere aus der Herrschaft des Menschen befreien. 

Es ist dennoch wichtig, sich auch die einzelnen Teilbereiche in der Verantwortungsfrage genauer anzusehen. tierretter.de e.V liegt Bildmaterial vor, das aus den Ställen der derzeit amtierenden Landwirtschaftsministerin in NRW stammt.

„Weltweit vorbildlich hohes Tierschutzniveau“?

Schweine mit massiven Verletzungen, dunkle Ställe, Dreck, kaum Bewegungsmöglichkeiten - die Aufnahmen sind schwer zu ertragen und dennoch kein Skandal. Denn der Betrieb agiert größtenteils legal. Die Schweine leben typischerweise auf Spaltenböden, die Exkremente werden direkt unter ihnen gelagert. Manche Stallbereiche sind verdreckt, es stinkt fürchterlich. Dabei können Schweine wesentlich besser riechen als wir Menschen und haben empfindliche Nasen. Während jene Aktivisten, die den Stall nach dem Filmeinsatz wieder verlassen können, verbringen die Tiere hier ihr ganzes Leben. In einem Stallbereich werden Ammoniakwerte von bis zu 46ppm gemessen. Erlaubt sind in Deutschland dauerhaft nur 20ppm. Ebenfalls nicht verordnungskonform ist, dass in einem Stall anscheinend systematisch nachts das Trinkwasser in den Nippeltränken abgestellt wird. Den Tieren muss ständig frisches Trinkwasser zur Verfügung stehen. Das Restwasser, das in den Futtertrögen steht, reicht nicht aus! Verordnungsverstöße im Stall jener Person, die nun in hoher Instanz für die Landwirtschaft verantwortlich ist?



Lichtleere Ställe

Auffällig ist ebenfalls, dass manche Stallungen auf dem Gelände extrem lichtarm sind. So muss beispielsweise den Tieren auch nachts ein Orientierungslicht zur Verfügung stehen. Einige Hallen sind aber stockfinster. Sonnenlicht fällt auch tagsüber kaum in die Hallen. Sie haben keine oder nur wenige und sehr kleine Fenster. Auch tagsüber müssen diese Bereiche künstlich beleuchtet werden. Deutschland hat Vorschriften für Schweineställe erlassen, damit solche Hallen eigentlich nicht mehr gebaut werden dürfen. Allerdings gibt es einen Stichtag, der allen Betrieben die davor gebaut haben erlaubt, weiterhin betrieben zu werden. Die Leidtragenden dieser Regelung sind einmal mehr die Tiere.

Massive Verletzungen

Die Krankenbuchten zeigen das ganze Leid. In einer Nacht sind über 15 Tiere dort separiert aufgrund erheblicher Verletzungen. Teilweise fehlen den Tieren die kompletten Schwänze. Kannibalismus ist in Schweinemastbetrieben ein erhebliches Problem. Die neugierigen Tiere, die gerne herumlaufen, sich suhlen oder im Boden wühlen, sind in den reizarmen Hallen zu lebenslanger Langeweile verdammt. Eisenketten mit Holzkeilen sollen ihren Spieltrieb befriedigen. Dass diese Maßnahme blanker Hohn ist zeigt sich, da die Schweine anfangen sich gegenseitig zu beißen, was zu solchen und ähnlichen Verletzungen führen kann.

Ein Großteil der verletzten Tiere ist zwar in sogenannten Krankenbuchten separiert und augenscheinlich mit Blauspray behandelt, die Tiere sind aber derart verletzt, dass diese Verletzungen niemals heilen werden. Verantwortlich sind dafür die tierunwürdigen Haltungsbedingungen und so zeigen die Aufnahmen auch Szenen, wie ein Schwein gerade von einem Artgenossen angefressen wird. Für die Tiere eine einzige Quälerei!    




Kein Einzelfall!

tierretter.de e.V. liegen nicht nur Aufnahmen aus diesem Betrieb, sondern auch aus vier weiteren Schweineställen aus dem Landkreis Steinfurt vor. Die Aufnahmen ähneln sich: Spaltenboden, verletzte Tiere, unerträgliche Langeweile. Tierquälerei hat in Deutschland System und ist zumeist sogar gesetzlich legitimiert. In einem Schweinezuchtbetrieb entdeckt das Filmteam weitere Verordnungsverstöße, dort sind die Kastenstände für die Sauen nach gesetzlichen Vorgaben zu klein.    





Langanhaltendes Leid

Aus dem Betrieb der derzeit amtierenden Landwirtschaftsministern (CDU, Stand Juli 2017) sind außerdem tierärztliche Protokolle aufgetaucht, die folgendes zeigen: In diesem Stall gibt es immer wieder Probleme mit dem Tierschutz. Die Dokumente, die bis ins Jahr 2011 zurückreichen offenbaren, dass Pneumonie (Lungenerkrankung), Streptokokken- und Staphylokokken-Infektionen, und sogar Endoparasiten und Coli-Enteritis in der Vergangenheit in dem Stall diagnostiziert wurden. Diese Krankheiten können sich besonders durch mangelhafte hygienische Bedingungen verbreiten. Ohr- und Hautnekrosen wurden ebenfalls mehrfach auf den Befunden festgehalten.

Interessenkonflikt durch Tierwirte und Tierwirtinnen in der Politik

Das Landwirtschaftsministerium ist nicht nur für die Landwirtschaft und somit auch nicht nur für die tierhaltenden Bäuer*innen, sondern vor allem auch für den Tierschutz zuständig. Dabei stehen die Tierwirte den Tieren in einer Fundamentalopposition entgegen. Während die Landwirtschaft Tiere mästen und töten will, wollen die Tiere in Freiheit leben und natürlich NICHT getötet werden. Solange die Interessen beider Gruppen unter einem Dach verhandelt werden und dann zudem noch Tierwirtinnen selber dieses Ministerium leiten, kann und wird die daraus resultierende Politik nur auf Kosten der Tiere gehen können!

Bis zur Ernennung als Landwirtschaftsministerin war sie selber aktive Landwirtin und die Stallungen lagen in ihrem Verantwortungsbereich. Aus diesem Zeitraum stammen auch die Aufnahmen, die tierretter.de e.V. vorliegen. Mittlerweile hat sie sich, nach eigener Aussage, als aktive Landwirtin aus dem Betrieb zurückgezogen.

Rücktrittsforderung?

Welche Schlussfolgerungen zieht tierretter.de e.V. aus diesen Bildern und Informationen? Fordern wir den Rücktritt der gerade ins Amt gehobenen Landwirtschaftsministerin? Mitnichten! Die Landesregierung wurde demokratisch gewählt. Ob und wie sie weiterhin für ihr neues Amt geeignet ist oder nicht, das muss der Meinung des Volkes, der Landesregierung, ihr selbst und nicht zuletzt des Ministerpräsidenten von NRW überlassen werden.

Wir stellen unsere Forderungen klar an die Gesellschaft! Wir brauchen eine starke und differenzierte Diskussion über unser Verhältnis zu Tieren - diese Diskussion sollte sich weniger um die Art und Weise wie wir Tiere halten und töten drehen, sondern vielmehr um die Frage, ob es überhaupt moralisch gerechtfertigt ist, Tiere für unseren Konsum zu züchten, einzusperren und zu töten.

Mit der Veröffentlichung dieser Aufnahmen möchten wir einen Beitrag zu der Diskussion leisten und hoffen, dass alle Bürger*innen sich selber die Frage stellen, ob Menschen, die selber mit der Produktion von Fleisch Geld verdient haben und Stallungen auf deren Privatgelände nur wenige Meter vom Wohnhaus entfernt stehen, politisch die Zukunft der Landwirtschaft und den betroffenen Tieren verhandeln sollten.    

Verbandsklagerecht retten!

Das Verbandsklagerecht und besonders die Stellung der CDU dazu verdeutlicht in welche Richtung die Politik der neuen Regierung in Bezug auf den Tierschutz gehen wird. Das Verbandsklagerecht, welches einigen anerkannten Tierschutzvereinen in NRW ermöglicht stellvertretend im Namen der Tiere zu klagen, wollte die CDU bereits Anfang 2017 in ihrer Position als Opposition kippen. Der Versuch scheiterte jedoch zunächst. Ab Mitte 2017 ist dies der neuen Landesregierung jetzt möglich. Auch die amtierende Landwirtschaftsministerin selber äußerte sich bereits zum Verbandsklagerecht und unterstellte, dass damit alle Tierhalter unter einen Generalverdacht gestellt werden würden ihre Tiere unsachgemäß zu halten. Welche Schlüsse aus dieser Aussage in Bezugnahme auf die Bilder getroffen werden, überlassen wir unseren Leser*innen.

Das Tierschutz-Verbandsklagerecht ist ein wichtiges Instrument für Tierrechte und muss vielmehr noch weiter ausgebaut werden. Stattdessen möchte die CDU diesen Fortschritt sogar rückgängig machen. In unserer Direkt-Petition können sie die verantwortlichen Stellen für dieses Thema sensibilisieren und den Erhalt des Verbandsklagerechts, auch in einem schwarz-gelb regierten Nordrhein-Westfalen fordern: ZUM UNTERZEICHNEN HIER KLICKEN

Wie kann jede und jeder von uns den Tieren helfen?

Die Entscheidung dieses System der Ausbeutung nicht länger durch unseren Konsum mitzufinanzieren und sich rein pflanzlich zu ernähren ist dabei nur ein erster Schritt. Wir müssen mit unsere Freund*innen, Bekannte und Bekannten und unserer Familie über dieses Thema diskutieren und die unsichtbaren Opfer hinter Fleisch, Milch und Eiern in die Köpfe der Menschen bringen. Wir müssen uns laut, kreativ und gemeinsam für die Rechte von allen Tieren einsetzen und eine Bewegung bilden, die sich kompromisslos für die Freiheit einsetzt!

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Alltag in der Schweinezucht – Das legale Leid „WESTFLEISCH – Direkt von Tierquälern“ – Hinter den Stallwänden der Zuliefererbetriebe

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